Unterwegs im hessischen Hinterland. Georg Büchner schrieb in einem Brief über diese Gegend von
blöden Hügeln*, jedenfalls habe ich das so in Erinnerung. Werde es nachprüfen, sobald ich die Gelegenheit dazu habe.
*Der Wortlaut war jetzt natürlich falsch zitiert. Büchner schrieb im März 1834 aus Gießen an die Braut Folgendes:
Hier ist kein Berg, wo die Aussicht frei ist. Hügel hinter Hügel und breite Täler, eine hohle Mittelmäßigkeit in Allem; ich kann mich nicht an diese Natur gewöhnen, und die Stadt ist abscheulich.
Der Richtigkeit halber: Die Bilder sind nicht in Gießen aufgenommen, nur dort in der Nähe.
Mlle Händel - 3. Okt, 22:40
Bach, Gavotte aus den englischen Suiten, beide, vor allem aber die eine. Glück.
______
Später: noch mehr Glück in ohnehin nicht glückloser Zeit, auch wenn das alles hier langsam ein wenig cucu la praline wird:
- eine Woche altes Baklava
- französisch gefärbtes Hallo im Flur, gefolgt von wildem Vogelgezwitscher
- Abendsonne auf Weinlaub
- die Aussicht, die liebste Familienphilosophin am Dienstag zu sehen.
Mlle Händel - 29. Sep, 17:32
Gerade dankenswerterweise über einen
Umweg an eine
große Politikerin erinnert worden, die ein wenig in Vergessenheit geraten ist.
Zu Unrecht.
Mlle Händel - 28. Sep, 12:49
Immer diese Dinge, mit denen man meint, sein Leben füllen zu müssen, obwohl man sie nicht will. Aber muss. Immer diese Zwänge, die einen denken lassen, erst glücklich sein zu dürfen, wenn man von Erledigungen ganz erschöpft ist. Damit man sich im Halbschlaf neue Verpflichtungen ausdenken kann. Die beschissene protestantische Ethik wieder.
Jeder ist von der Wichtigkeit seiner Tätigkeiten überzeugt, und das muss auch so sein, sonst würden alle durchdrehen. Aber alle sind von ganz unterschiedlichen Dingen überzeugt. Man müsste einen Tag die Dinge, die Herr B. meint, erledigen zu müssen, von Frau Z. ausführen lassen, und umgekehrt. Sie würde mit seiner Steuererklärung anfangen, nachdem sie ein langes Telefonat mit Herrn B.s Bruder geführt hätte und würde dann endlich das Regal in der Küche reparieren, während Herr B. mit Frau Z.s kleinem Sohn neue Hosen kaufen würde um anschließend die Balkonpflanzen umzutopfen und die Stellenanzeigen im Lokalblatt durchzusehen. Herr B. würde sich in Frau Z.s Namen endlich für einen Segelflugkurs anmelden, und Frau Z. würde Ordnung in Herrn B.s Kunstdrucksammlung bringen, und abends würde sich Herr B. endlich im Kino den Film angucken, den Frau Z. schon so lange sehen wollte.
Ich heute: durch den Nieselregen einen winzigen Spaziergang zum Bäcker gemacht, nachdem ich mir die Haare gewaschen hatte. Gefrühstückt. Hängengeblieben. Ein weihnachtliches Gefühl beim Betrachten der Speisekammer verspürt. Fahrrad gefahren. Fast mit einem schwarzen Hund zusammengestoßen. Zwei wunderschöne Notizbücher geschenkt bekommen. Kaffee getrunken. Zahnarzttermin verschoben.
Werde noch einen Spielzeug-RAF-Bomber verschenken, ein wenig Geld verdienen und vierhändig Klavierspielen.Todmüde sein. Und mir ein paar Gedanken über die Erledigungen von morgen machen.
Mlle Händel - 27. Sep, 13:51
Bei meiner Zahnärztin ist unten im Haus ein Bestattungsinstitut.
Mlle Händel - 21. Sep, 13:20