Da lag sie
in Kabel verwickelt
mit feuchtem Haar
der Fön hatte sie
in den Hals gebissen
ganz unvermittelt
Mlle Händel - 26. Aug, 21:47
Aus Erfahrung weiß ich: der dritte Mittagsschlaf ist eher ermüdend denn erfrischend. Heute hätte ich gerne einen zweiten gehabt.
Und ich habe das erste rot-gelbe Weinblatt aus der Dusche gesammelt. Es wird Herbst.
Mlle Händel - 24. Aug, 19:02
Mit veritablem Kater in die Küche geschlurft und über klebrige Teller und leere Flaschen gestolpert, dort von
riesiger Motte, die in der Teewarmhaltevorrichtung schlummerte angefallen worden, als ich selbige öffnen wollte, um das Teelicht zu entzünden.
Dann E-Mail mit folgendem vielversprechenden Betreff bekommen:
lasst uns gemeinsam die benzinpreise sinken!
Die Schule hat wieder angefangen und anderer Leute Kinder möchten musikalisch gebildet werden. Ausgerechnet heute und ausgerechnet von mir.
Nachtrag:
Was für ein Wetter!
Und: Kapern helfen. Erstaunlich.
Mlle Händel - 23. Aug, 12:50

Es gibt ja so Orte, an denen man gerne leben würde. Jedenfalls zeitweilig. Oder zumindest stellt man es sich gerne vor, dass man würde. (Nicht im Bild: das Meer, das sich direkt vor dem Haus befindet.)
Mlle Händel - 20. Aug, 17:09
Als müsste man den Rest des Sommers unbedingt totgrillen.
Mlle Händel - 18. Aug, 10:01
Wenn der Zug vorbeifährt, kommt Leben in das Gras und in die Schmetterlinge. Die wirbeln dann wild durcheinander, obwohl es nur ein Regionalexpress ist, der vorbeikommt. Ein roter Regionalexpress, Ober- und Unterdeck voller unbequemer blauer Sitze, ohne Gepäckablage und meistens überfüllt. Oder aber ganz leer. So wie heute. Wenn ich im Zug sitze und wegfahre von zuhause, dann will ich oft nicht, würde lieber dableiben, ohne, dass ich sagen kann wieso. Denn der Bahnhof ist schon so eine Art Zwischenreich, ein Ort, den ich nie aufsuchen würde, wenn ich nicht verreisen wollen würde, und es fällt mir bestimmt nicht schwer, den Bahnhof zu verlassen, der irgendwie gar nicht mehr zur Stadt dazugehört.
Aber dann der Regionalexpress! Das Wetter wird schön, sobald er aus der Stadt raus ist, und alles flattert entlang der Schienen, und ich habe das Gefühl, dass auch in mir alles flattert, alles, was passiert ist, seit ich das letzte Mal draußen war aus der Stadt versammelt sich gleichzeitig in meinem Hirn und wirbelt durcheinander. Als würde sich alles neu ordnen wollen, mit dem Ortswechsel, dabei fahre ich doch nur ein paar Tage weg. Mit dem langsamen Zug. Für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Bahn etwas ganz Perfides ausgedacht. Vielleicht gibt es das in anderen Bundesländern auch, aber woanders ist es mir noch nie aufgefallen. Jedes der drei Bundesländer hat eine Erkennungsmelodie bekommen, eine Fanfare aus Volksliedanfang, die vor jeder Bahnhofsansage aus dem Lautsprecher schmettert. In Mecklenburg-Vorpommern handelt es sich um das Mecklenburg-Lied, das die Mecklenburger auch in der Grundschule lernen mussten; Informanten, die in Berlin und Brandenburg in die Schule gegangen sind, konnten die jeweilige Melodie ihres Bundeslandes nicht identifizieren, weshalb ich vermute, dass es sich also wahrscheinlich nicht um spezifische Berlin- oder Brandenburg-Lieder handelt, sondern um irgendwelche beliebigen Liedchen. Diese Teilmelodien schallen also vor jedem Bahnhof aus dem Lautsprecher: „Düdüdüdüdüdüdüdüühü. Wir erreichen jetzt den Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen!“ Oder „Düdüdühüdüdüdüühühü. Wir erreichen jetzt den Bahnhof Oranienburg!“ oder aber „Düdüdüdüdü-ühü. Wir erreichen jetzt den Bahnhof Neustrelitz!“. Man weiß also immer, in welchem Bundesland man sich gerade befindet, was an sich eine feine Sache ist. Aber wenn der Zug dann innerhalb einer Stunde zum ca.14. Mal in Brandenburg hält, spätestens dann wird es ein wenig lästig. Denn eigentlich hatten sich ja gerade die Gedanken aufgemacht, um loszuflattern und sich in neuen Gebilden wieder zusammenzusetzen, vom Gefühl der Reise beflügelt, die Stadt hinter sich lassend. Und wenn ich aus dem Zugfenster schaue und im sonnigen Augustlicht das Gras neben den Schienen wehen sehe, gerade beginne, die allerersten Zugreisenden zu verstehen, die auf für heutige Begriffe sehr langsamen Eisenbahnfahrten das Gefühl hatten zu fliegen, wenn ich mich einer gewissen Romantik, die der Ortswechsel mit dem Zug, aus welchem Grund auch immer, doch irgendwie mit sich bringt, nicht verwehren kann, dann tönt es aus dem Lautsprecher: „Düdüdüdüdü-ühü. Wir erreichen jetzt den Bahnhof Neubrandenburg. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts.“ Und dann, ohne dass ich es will, verschwindet die kleinste Spur von großem Gefühl, und ich wünsche mich ganz schnell, und zwar ohne Zwischenhalt, in die große Stadt zurück.
Mlle Händel - 16. Aug, 21:48

Das
grauenvollste Museum, das ich je besichtigen durfte.
Mitten im 4,5 km-Nazi-Urlaubsheim am schönsten Strand der Ostsee.
(Eine vage Vorstellung über die Ausmaße der Tragödie gewinnt man
hier. Und auch
hier.)
Mlle Händel - 15. Aug, 12:27
Kaum zurück aus den Ferien muss man Fragebögen ausfüllen. Aber da
Madame Kein Einzelfall meinen Laden hier als "
die Neuentdeckung des Sommers" bezeichnet, erröte ich schüchtern und komme dem Wunsch nach.
Voilá:
Warum bloggst Du?
Gute Frage. Wahrscheinlich hatte ich Mitteilungsbedürfnisüberschuss.
Seit wann bloggst Du?
Seit Kurzem.
Selbstportrait?
Non.
Warum lesen Deine Leser Deinen Blog?
Keine Ahnung. Vielleicht haben sie Freude an meinem Mitteilungsbedürfnis.
Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf Deine Seite kam?
„Zitat Mulisch“. Toller finde ich aber „Erdbeeren glücklich“.
Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
??
Dein aktueller Lieblings-Blog?
Keine Ahnung. Einige von denen rechts.
An welche vier Blogs wirfst du das Stöckchen weiter und warum?
Weiß nicht, wer das hier noch nicht ausgefüllt hat; wer will, darf sich gerne bedienen.
Deine Lieblingsband?
Das ist ja ne schwere Frage.
Große Freude bereitete mir dieses Jahr z. B. das
Oberkreuzberger Nasenflötenorchester.
Deine Lieblingsfarbe?
Blau, fürchte ich.
Mlle Händel - 14. Aug, 00:58