Blustwurst sagt: komm Leberwurst.

Georg Büchner, Woyzeck.

Kann eigentlich irgendjemand außer mir noch den Baggerführer Willibald singen?

"The Other Final". Das Beste, was es über Fußball gibt. Kommt am Mittwoch in der Glotze. Danach kann man sich die WM echt schenken. Kann man aber eh.

Kalt, Kater, Heizung geht nicht an, der vierte Stock ist unaufgeräumt, es ist Juni und Pfingsten. Was mich zu der Frage führt, warum sich alle Welt wohl frohe Pfingsten wünscht, Mitmenschen mit diesem Wunsch sogar sonntagmorgens telefonisch aus dem Bett holt, mir aber noch nie jemand fröhliche Himmelfahrt gewünscht hat.
Vielleicht theologisch begründbar. Himmelfahrt recht individuelles Erlebnis (aber das ist Ostern dann letztendlich auch, These hinkt), Pfingsten Berauschung der Massen. Das muss man teilen. Nun denn.
Ein flammendes Zünglein in welcher Form auch immer wünsche ich hiermit der ganzen Welt. Und mir selbst ein kleines bisschen Wärme hier im vierten Stock. Wolldecke ist so jahreszeit-untypisch.
Fröhliche Pfingsten!

Nun ja.

...und dann war auf einmal das Wetter doch ganz schön heute und ich konnte unter Kastanienbäumen Kaffee trinken und in der Zeitung lesen, dass Herr Reich-Ranicki seinen „Kanon der Literatur“ nicht für ein Telefonbuch hält. Na so was!
Währenddessen hat ein Spatz meinen Keks gegessen und ein Herr am Nebentisch vor seinem vollen Teller mit seiner Steuerberaterin in Hamburg telefoniert, wie er seiner Tischrunde anschließend mitteilte. Auch dort, in Hamburg, sei das Wetter besser heute. Das ist doch schön. Übrigens hatte der Herr Lasagne bestellt, die wurde dann wohl ein wenig kalt über der telefonischen Wetterauskunft.
Bei Lasagne muss ich immer noch an eine Begebenheit in England denken, die jetzt bestimmt zehn Jahre zurückliegt. Ich hatte (dummerweise) in einem Pub Lasagne bestellt und wurde von der freundlichen Kellnerin gefragt, ob ich Pommes oder Kartoffeln dazu wollte. Vor lauter Schreck nahm ich Pommes, die lagen dann auch fein säuberlich aufgeschichtet neben der Lasagne, zusammen mit ein paar aggressiv-grünen Erbsen, die nach Minze schmeckten. Bei späteren Aufenthalten zur Erforschung des englischen Wesens habe ich feststellen müssen, dass dieses Erlebnis durchaus wiederholbar bzw. sogar unvermeidlich ist, wenn man auf dem Lande Pubs aufsucht und dort zu essen gedenkt. Man sollte aber auf jeden Fall tunlichst vermeiden, Lasagne zu bestellen.
Überlege allerdings noch, ob die Pizza mit Majo und sauren Gurken letztens in Polen nicht doch noch schlimmer war.

An einer Bushaltestelle in einer (neuerdings) so übel beleumundeten Neuköllner Wohngegend unterhalten sich ein paar Jugendliche mit, äh, Migrationshintergrund.
A: "Ej, was machst du Praktikum?"
B: "Ich wollt im Zoo fragen. Die nehmen immer!"
C: "Ich geh zum Fahrradladen. Und du?"
A: "Ich will zur Polizei. Das ist voll fett da."

Soundtrack zur aktuellen Wetterlage:
L7, Bricks Are Heavy.
Äußerst passend.

Habe gestern festgestellt, dass die Papestraße ja jetzt "Südkreuz" heißt. Und dass auf WM trainierte S-Bahnfahrer, die die Ansage selbst machen müssen, durchsagen, man befände sich in der "Circle Line via Eastcross, Southcross and Westcross to Gesundbrunnen." Wie sollen denn die armen, der vielseitigen deutschen Sprache nicht mächtigen Menschen am Südkreuz wissen, dass es sich hier um das angekündigte Southcross handelt? Zumal sie wahrscheinlich kurz zuvor von einem renitenten Berliner zur Papestraße geschickt wurden. Überhaupt "Southcross"! Wie hört sich denn das an!
Noch viel schlimmer aber: die Nachtbuslinien sind verändert worden. Da dachte man, man kennt sich aus. Und dann das!

Dauert nicht mehr lang, dann blühen die Linden. Der Holunder blüht schon. Nie wieder in diesem Jahr wird die Stadt so gut riechen.
Schade nur, dass das Wetter so scheiße ist, gerade.

Äh, Test