Auf der Packung der Barfußsohlen, die ich mir kürzlich gekauft habe, so welche, die man selber zuschneiden muss und die nicht nach fiesem Deo riechen, steht limited edition. Manchmal verstehe ich die Welt noch weniger als sonst.

Bücher für eine bessere Welt. Heute:

Stil und Syntax bei Paracelsus

Auf der Urbanstraße wird andauernd gehupt. Wahrscheinlich aus verschiedenen Gründen: weil einer im Weg steht, weil irgendwas mit Fussball war, weil jemand geheiratet hat usw. Oder weil Hupen cool ist. Jetzt, so nachts mit offenem Fenster, kommt man sich hier manchmal ein bisschen vor wie in Madrid, so viel wird hier gehupt und mit den Reifen gequietscht. Zwischendurch brüllt auch mal einer was. Und morgens, wenn am wenigsten Verkehr ist, sind die Vögel hier auf dem Dach so laut, als müssten sie lautstärkemäßig das Gehupe kompensieren. Aber das ist alles sehr sehr schön und macht jeden Tag/jede Nacht immer wieder klar, dass wir nicht mehr in fucking Lichtenberg wohnen.

Bitte bitte bitte keine Rehe, Igel, Häschen und Vögelchen mehr, keine Fliegenpilze und kein Blümchen-Overkill. Und keine ironischen Häkeldeckchen. Irgendwann ist das nämlich alles nicht mehr lustig, wenn es das überhaupt jemals war. Oder wie J. gesagt hat: Kitsch ist Kitsch, und Kitsch ist immer scheiße.

Außerdem habe ich immer Angst vor Klavierstimmern, die sind immer so vorwurfsvoll. So ein gutes Klavier, das sollte doch öfter und das ist aber nicht gut, dass das hier im gleichen Raum wie xy steht, die Ausdünstungen/trockene Luft etc.

Wieviel Trinkgeld kriegt der Klavierstimmer, der mich bereits zweimal versetzt hat? Sowas macht mich immer fertig.

Installation: tickendes (batteriebetriebenes) Metronom neben einem Radieschen im Backofen, dazu ohrenbetäubendes Getriller auf rosa Trillerpfeife.

Okapi-Palast